Ein Drittel der Arztpraxen in Schwaz immer noch nicht barrierefrei zugänglich - Schwazer Stadtpolitiker*innen übergeben Ergebnisse der Untersuchung dem ÖZIV Tirol

Barrierefreier Zugang zur Gesundheitsversorgung für Menschen mit Behinderungen ist wesentlich für eine inklusive Gesellschaft und ein selbstständiges Leben. Wie bereits vor 10 Jahren erarbeiteten die Schwazer Grünen-Stadträtin Viktoria Gruber und ihr Parteikollege Markus Vinkovic eine Untersuchung zum Thema barrierefreie Arztpraxen in Schwaz. Obwohl im Vergleich zu 2014 Verbesserungen auszumachen sind, bleibt immer noch viel zu tun - denn ein Drittel der Ordinationen in Schwaz sind nicht barrierefrei!

ÖZIV Tirol Obmann Michael Knaus mit Vorstandsmitglied Bernold Dörrer, Stadträtin Viktoria Gruber und Markus Vinkovic; Foto (C) Dietmar Walpoth

(C) Dietmar Walpoth

Besonders wurde vor 10 Jahren sowie auch bei der aktuellen Analyse auf die Barrierefreiheit des Eingangsbereiches und der Toiletten geachtet, wobei noch viele weitere Aspekte für eine vollständige Barrierefreiheit untersucht werden könnten. Auch dieses Mal wurden die Ergebnisse im Rahmen eines Pressegespräches am 6. Februar 2025 an den ÖZIV Tirol übergeben, der sich für diese wichtige Datenerhebung bedankt.

Michael Knaus, Obmann des ÖZIV Tirol, und Vorstandsmitglied und Sachverständiger für Barrierefreiheit Bernold Dörrer nahmen die erhobenen Daten entgegen und betonten die Wichtigkeit des Themas barrierefreie Gesundheitsversorgung für Menschen mit Behinderungen oder altersbedingten Einschränkungen.

Die Daten zeigen, dass sich die Situation in Schwaz leicht verbessert hat, aber immer noch ca. ein Drittel der Arztpraxen nicht barrierefrei gestaltet sind - und somit Menschen mit Behinderungen sich ihre behandelnden Ärzte*innen nicht selbst und nach fachlicher Kompetenz aussuchen können, sondern nach der Zugänglichkeit der Praxis. Eine der drei Apotheken der Stadt Schwaz ist noch nicht barrierefrei zugänglich, die Gesundheits- und Sozialeinrichtungen hingegen, wie auch schon vor 10 Jahren, sind barrierefrei zu erreichen und verfügen über barrierefreie Toiletten.

Auch wenn sich die Situation leicht verbessert hat, besteht noch dringender Handlungsbedarf - immerhin sollten Ordinationen bereits seit 2016 barrierefrei sein, denn damals endete die Übergangsfrist des Behindertengleichstellungsgesetzes. Die Ärzte*innen selbst zeigen sich oftmals engagiert, manchmal sind die Rahmenbedingungen auf Grund von Altbestand aber schwierig. 
Der ÖZIV Tirol bietet deshalb mit seiner Beratungsstelle für Barrierefreiheit so genannte Barriere-Checks für Betriebe und konkrete Lösungen für zertifizierte Berater an. Einige Arztordinationen haben sich dazu schon beim ÖZIV gemeldet.

Es bleibt noch viel zu tun, nicht nur in Schwaz, damit Gesundheitsversorgung barrierefrei für Alle zugänglich wird! Durch den demographischen Wandel wird es einen stark wachsenden Anteil an älteren Menschen geben, auch diese sind dann auf Grund ihrer altersbedingten Einschränkungen auf Barrierefreiheit angewiesen - ebenso wie auch Familien mit Kinderwägen.
Von Barrierefreiheit profitieren ALLE - und Gesundheitsversorgung muss für alle zugänglich sein, dafür wird sich der ÖZIV Tirol weiterhin einsetzen!

Ein herzliches Dankeschön von Seiten des ÖZIV Tirol an Viktoria Gruber und Markus Vinkovic für diese Initiative und das gemeinsame Aufmerksam machen auf dieses wichtige und zentrale Thema! 

Über das Pressegespräch wurde auch in der Tiroler Tageszeitung und den Bezirksblättern berichtet: 

Was hat sich in den letzten 10 Jahren im Bereich der Barrierefreiheit getan? - Bezirksblätter Schwaz

Für Gehbehinderte wird Arztbesuch zum Hürdenlauf - Tiroler Tageszeitung