In Tirol tut sich was in Punkto Gemeinde Aktionsplan Behinderung – immer mehr Gemeinden nutzen den „ÖZIV Tirol Barriere-Check“

Stufenlos in öffentliche Gemeindegebäude gelangen, Leitsysteme vorfinden, die auch sehbehinderten Personen Orientierung bieten, öffentliche Toiletten nutzen können, die auch mit dem Rollstuhl nutzbar sind. Auf solche Voraussetzungen sind Menschen mit Behinderungen oder altersbedingten Einschränkungen angewiesen, um selbstständig am Gemeinde-Leben teilhaben zu können.

Film Ausschnitt Martha Salchner (Vizebürgermeisterin Axams) im Gespräch mit Gerhard Wieser (Berater für Barrierefreiheit, ÖZIV Tirol); © Video Portal - Amt der Tiroler Landesregierung/Dorfmann

Film Ausschnitt Martha Salchner (Vizebürgermeisterin Axams) im Gespräch mit Gerhard Wieser (Berater für Barrierefreiheit, ÖZIV Tirol); © Video Portal - Amt der Tiroler Landesregierung/Dorfmann

Der Gemeinde-Aktionsplan-Behinderung (GAP) soll Tiroler Gemeinden mit Hilfe von Checklisten dabei helfen, die UN-Behindertenrechtskonvention in verschiedensten Handlungsbereichen umzusetzen. Er wurde vom Land Tirol in Zusammenarbeit mit dem Tiroler Monitoringausschuss, dem ÖZIV Tirol und zwei Pilotgemeinden erarbeitet – erste Ergebnisse und konkrete Verbesserungsmaßnahmen konnten nun bei der 17. öffentlichen Sitzung des Tiroler Monitoringausschusses am 24. April 2025 in Kufstein präsentiert werden. 

So sind die gesetzlichen Anforderungen hinsichtlich Barrierefreiheit laut einer tirolweiten Befragung rund 60 Prozent der Gemeinden bekannt, jedoch haben erst 20 Prozent den Ist-Zustand der öffentlichen Gebäude bezüglich Barrierefreiheit erhoben. 

In zahlreichen Gemeinden gibt es durchaus einige Unterstützungsangebote für Menschen mit Behinderungen – jedoch müssen diese besser kommuniziert werden. Auch braucht es mehr Informationen darüber, dass es Barrierefreiheit nicht nur für mobilitätseingeschränkte Personen braucht, sondern auch etwa für Menschen mit Lernschwierigkeiten oder Sinnesbehinderungen. 

Außerdem wurde klar, dass Betroffene und Sachverständige bei Umbaumaßnahmen oder Unterstützungsangeboten stärker mit eingebunden werden müssen. Denn gerade sie verfügen über notwendiges Wissen, mit dem vorausschauend und kosteneffizient geplant werden kann. 

Der ÖZIV Tirol bietet daher den Gemeinden hierfür so genannte Barriere-Checks an. Mit diesen Checks wird der IST-Zustand in der jeweiligen Gemeinde erhoben, der dann weiteren Handlungsbedarf aufzeigt. Wie ein solcher Barriere-Check des ÖZIV Tirol abläuft und welchen Beitrag beispielhaft die Gemeinden Kufstein und Axams bereits zur Umsetzung der UN-Behindertenkonvention leisten, zeigt ein aktueller Film des Landes Tirol, der im Rahmen der Sitzung des Tiroler Monitoringausschusses der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. 

Darin betont Isolde Kafka, Vorsitzende des Tiroler Monitoringausschuss: „Barrierefreiheit umfasst nicht nur öffentliche Gebäude, sondern alle Lebensbereiche – vom Kindergarten und der Schule bis hin zum Zivil- und Katastrophenschutz. …. Denn Barrierefreiheit und Inklusion sind keine Ziele, die man einmal erreicht, sondern lebendige Prozesse, die Mut und Kreativität verlangen.“

Zusammen mit den auch mit anderen Interessenvertretungen definierten Anforderungen des Gemeinde Aktionsplan Behinderung und dem fachspezifischen Beratungsangebot des ÖZIV Tirol sollen sich so in den nächsten Jahren immer mehr Tiroler Gemeinden zur „Gemeinde für ALLE“ weiterentwickeln.

Informationen zum Angebot des ÖZIV Tirol für Gemeinden finden Sie auf: 

ÖZIV Tirol Beratungsstelle für Barrierefreiheit - Eine Gemeinde für ALLE

Hier finden Sie den Film auf YouTube: 
So geht Barrierefreiheit - Tiroler Gemeinden im Praxis Check