Mehr Barrierefreiheit und Inklusion in den Tiroler Gemeinden durch den Gemeinde Aktionsplan Behinderung (GAP) - Die vom ÖZIV Tirol und dem Tiroler Monitoringausschuss erarbeiteten Checklisten wurden in einem Festakt präsentiert!

  • Der Gemeinde Aktionsplan Behinderung wurde in einer engen Zusammenarbeit von Land Tirol, Tiroler Monitoringausschuss und ÖZIV Tirol erarbeitet

  • Nach erfolgreicher Pilotphase in Elmen (Bezirk Reutte) und Thaur (Bezirk Innsbruck-Land) soll tirolweite Ausrollung erfolgen

  • Checklisten und weitere Hilfestellungen unter www.tirol.gv.at/gemeindeaktionsplan-behinderung verfügbar

Bei der Präsentation des GAP im Landhaus in Innsbruck, v. li.: Isolde Kafka (Vorsitzende des Tiroler Monitoringausschusses), LRin Eva Pawlata, Gemeindeverbandspräsident Karl-Josef Schubert und Hannes Lichtner (Geschäftsleiter ÖZIV Tirol). © Land Tirol/Neuner

Tiroler Gemeinden den Weg zu mehr Inklusion und Barrierefreiheit erleichtern – das will der „Gemeinde-Aktionsplan-Behinderung“ (GAP). Er wurde vom Land Tirol in Zusammenarbeit mit dem Tiroler Monitoringausschuss und der Interessensvertretung für Menschen mit Behinderungen ÖZIV Tirol erarbeitet. Als Pilotgemeinden dienten dabei Elmen (Bezirk Reutte) und Thaur (Bezirk Innsbruck-Land). Gemeinsam mit lokalen Beteiligungsgruppen wurden Checklisten zu zehn verschiedenen Lebensbereichen innerhalb einer Gemeinde erstellt: von gesellschaftlicher und politischer Teilhabe über barrierefreie Bildungseinrichtungen und Beschäftigung bis hin zu Zivil- und Katastrophenschutz. Die Checklisten zeigen auf, welche Maßnahmen im Hinblick auf die UN-Behindertenrechtskonvention innerhalb einer Gemeinde bereits umgesetzt wurden und welche Bereiche noch ausbaufähig sind. Daraus kann ein Stufenplan zur weiteren Umsetzung abgeleitet werden. Nun soll der GAP tirolweit ausgerollt werden. Hierfür wurde er im Rahmen einer Veranstaltung des Monitoringausschusses im Landhaus in Innsbruck gestern, Donnerstag, allen Tiroler Gemeinden präsentiert.

„Der ‚Gemeinde-Aktionsplan-Behinderung‘ ist eine wichtige Ergänzung des Tiroler Aktionsplans zur Umsetzung der UN-Behindertenkonvention, der aktuell realisiert wird. Auf dem Weg zu einem inklusiven Miteinander brauchen wir die Gemeinden als zentrale Partner des Landes. Mit dem GAP erhalten sie eine wertvolle, strukturierte und praktische Hilfestellung, um die UN-Behindertenrechtskonvention umzusetzen und Inklusion auf allen Ebenen voranzutreiben. Ich danke allen Verantwortlichen beim Tiroler Monitoringausschuss, dem ÖZIV Tirol und in den Pilotgemeinden für ihre engagierte Arbeit am Aktionsplan“, betont Inklusionslandesrätin Eva Pawlata.

Maßnahmen für Chancengerechtigkeit auf Landes- und Gemeindeebene

Während der Tiroler Aktionsplan (TAP) für alle Bereiche gilt, die in der Verantwortung der Tiroler Landesverwaltung liegen, richtet sich der GAP gezielt an die Gemeinden. Zusätzlich zu den Checklisten finden sich dort auch weiterführende Unterstützungsangebote, relevante Gesetze und Verordnungen sowie nützliche Tipps. Die Checklisten wurden gemeinsam mit Menschen mit Behinderungen, Personen aus der Politik, Interessierten und ExpertInnen verschiedener Bereiche (beispielsweise Feuerwehr, Schule und Kindergarten) erstellt, die sich in Elmen und Thaur zu Beteiligungsgruppen zusammengeschlossen hatten.

GAP als Basis für tirolweite Umsetzung von Inklusionsmaßnahmen

„Der Tiroler Gemeindeverband beschäftigt sich bereits seit vielen Jahren mit der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention. Erste Schulungen zum Thema barrierefreie Gemeinden fanden im Jahr 2008 statt und werden bis heute regelmäßig angeboten. Der GAP bietet eine wichtige und nützliche Grundlage, um diese Arbeit umfassen weiterzuführen“, ergänzt Gemeindeverbandspräsident Karl-Josef Schubert.

Isolde Kafka, Vorsitzende des Tiroler Monitoringausschusses erklärt: „Mit den nun entwickelten Unterlagen ist es möglich, konkret den Stand in den Gemeinden zu erheben und auch zu ermitteln, wo Schulungen ansetzen sollen. Gerade die Gemeinden, die hier schon viele Schritte gesetzt haben und setzen wollen, möchten wir als Tiroler Monitoringausschuss bestmöglich unterstützen. Zugleich möchten wir auch das Wissen über rechtliche Verpflichtungen erhöhen.“

ÖZIV Tirol Geschäftsleiter Hannes Lichtner führt aus: „Neben der Vermittlung von mehr Wissen zu den Themen Barrierefreiheit und Inklusion, war es uns als ÖZIV Tirol auch besonders wichtig, dass die Partizipation von Gemeindebürgerinnen und -bürgern mit Behinderungen einen wichtigen Stellenwert im Rahmen des Aktionsplans hat. Durch mehr gegenseitiges Verständnis für umfassende Barrierefreiheit und Teilhabe können viele Menschen in den Tiroler Gemeinden profitieren.“

 

Der „Gemeinde-Aktionsplan-Behinderung“ samt Checklisten kann unter

www.tirol.gv.at/gemeindeaktionsplan-behinderung eingesehen werden. Mehr Informationen zum Thema Barrierefreiheit finden sich auch unter www.tirol.gv.at/barrierefreiheit.

 

Hier finden Sie einen Film über den Gemeinde-Aktionsplan Behinderung des Landes Tirol, unter anderem auch mit einer Stellungnahme von ÖZIV Tirol Obmann Michael Knaus:

Gemeinde-Aktionsplan Behinderung Film (youtube.com)

Presseinformation: Checklisten für Inklusion und Barrierefreiheit vorgestellt